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leben mit der energiewende
In der Mittagszeit verdienen die Stromkomzerne ihr Geld. Dann ist die Nachfrage am höchsten. Nur vermasselt die Photovoltaik das Geschäft. Denn zur Mittagszeit ist das Angebot von Sonnenstrom am höchsten. Der weitere Ausbau bedroht also das Kernge- schäft der konventionellen Kraftwerke. Nun beginnt die Bundesregierung das zentrale Paradigma des EEG auszuhebeln: Der Vorrang von Öko-Strom wird teilweise abge- schafft. 10-15% sollen die Erzeuger von regenerativem Strom selber verbrauchen. Das mag bei kleinen Haushalten mit Photovoltaik auf dem Dach noch gehen, aber für die Hauptproduzenten von Solarstrom, nämlich Anlagen in der Fläche ist das absurd. Ne- ben den zusätzlichen Kürzungen, dürfen sie einen Teil ihrer Stromproduktion nun nicht mehr in das Netz einspeisen. Wirtschaftlich machen neue Photovoltaikanlagen in der Fläche kaum noch Sinn, außerdem befürchten die Umweltverbände das diese Rege- lung auch auf die Windkraft in Zukunft ausgedehnt wird. Die Förderung von Öko-Strom endet eh 2017, es bleibt nur noch der Vorrang bei der Einspeisung. Wenn dies nun auch noch von der Bundesregierung aufgehoben wird, bedeutet dies die Rückabwick- lung der sog. „Energiewende“. Für die Stromkonzerne ist die Auflösung des Vorrangs für Öko-Strom aber überlebenswichtig. Denn schon in wenigen Jahren ist die Produkti- on von Sonnen- und Windstrom billiger als aus konventionellen Kraftwerken, dessen Geschäftsgrundlage diese für die Konzerne sind und damit zum großen Teil entfallen würde. Hinter den Kulissen tobt der Kampf um die Zukunft der Stromversorgung. Die Bundesregierung torpediert absichtlich den Ausbau regenerativer Energieerzeugung.
Dienstag, 10. April 2012