deutschland ex-exportweltmeister
deutschland ex-exportweltmeister
Der Automobil- und Maschinenbau ist das Rückrat der deutschen Wirtschaft. Früher war Deutschland wirtschaftlich breiter aufgestellt, doch ganze Teile der Industrie haben sich praktisch aufgelöst: Die deutsche Elektro-, Informations- und Kommunikationstechnologie spielt volkswirtschaftlich und international keine Rolle mehr. Der große Bruch erfolgte Mitte der 80er Jahre, als mit dem Niedergang von Nixdorf, der Siemens Iuk-Technologiesparte oder Unternehmen wie Grundig die großen Leitwölfe vom Weltmarkt verschwanden. Neue Technologien hat Deutschland verpasst: Es gibt keinerlei Produktionstechnologie für die Rote Bio-Technik (Stammzellen, Genforschung usw.). Auch in der Pharmazeutik hat die Bundesrepublik den Anschluss verloren und die Chemie-Industrie erzielt nur noch regionale Erfolge. Die Folge: Seit Anfang der 90er Jahre ist Deutschlands Technologische Zahlungsbilanz negativ. Die Bundesrepublik nutzt mehr fremdes Wissen, als sie verkaufen kann. Getrieben wird diese negative Technologische Zahlungsbilanz durch die IuK-Technologie, welche in Deutschland im Prinzip nicht mehr produziert wird, in der wirtschaftlichen Nutzung aber eine immer größere Rolle spielt.
Der deutsche Fahrzeug + Maschinenbau gilt zwar als hochwertiger Technologie-Bereich, stellt aber nach OECD-Kriterien keine Spitzentechnologie mehr dar. Die Forschungs-Intensität an diesen Produkten liegt bei maximal 5%. Dies bedeutet, dass es sich bei deutschen Produkten in der Regel um Verbesserungen vorhandener Technologien handelt, oder um eine Integration von in fremden Ländern entwickelter Spitzentechnologien in deutsche Produkte handelt. In keinem anderen Industrieland der Welt, so stellt das Institut der deutschen Wirtschaft fest, ist die gesamte Wirtschaft und der Export so stark auf zwei Branchen fixiert. Automobil- und Maschinenbau stellen 60% der Exporte und Patente dar.
Deutschland hat im Jahr 2009 den Titel Exportweltmeister an China übergeben. Den Titel erringt China zwar mit gering forschungsintensiven Produkten, aber die Masse macht´s. Deutschland hätte dennoch seine Position halten können. Dies hätte aber vorausgesetzt, dass die Bundesrepublik als Exporteur von Spitzen-Technologie auftreten kann. Dieses wieder zu schaffen ist die vordringliche Aufgabe der Zukunft, meint das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln.
Montag, 25. Oktober 2010